Krebs

Viele Patienten stellen sich diese Frage, aber nur ganz selten stellen sie diese Frage ihrem Arzt. Und nur ganz wenige Ärzte denken daran, dass man einem Patienten nicht nur die Diagnose Krebs mitteilen sollte, sondern dass man es auch erklären sollte. Warum? Nun, unser modernes, wissenschaftliches Wissen, was Krebs ist, unterscheidet sich sehr stark von dem, was Patienten und Laien allgemein glauben, was da passiert. Aber nur wer die komplexen Vorgänge bei der Krebsentstehung versteht, kann auch die  komplexen modernen Therapien verstehen.
Von der „Stiftung Perspektiven“ von Frau Prof. Jutta Hübner aus Jena habe ich Informationen übernommen.

Quelle: Stiftung Perspektiven


Klaus Bolz
Für mich kam die Diagnose unerwartet. Mein Hausarzt meinte nach einer Routineuntersuchung: Wir haben einen Eisenräuber! Das müssen wir überprüfen. Bei einer Darmspiegelung wurde dann ein Tumor in Dickdarm festgestellt. Das Ding muss raus, und zwar schnell. So der Kommentar des Arztes. Aber zuerst prüfen wir, ob das Ding gestreut hat. Das waren für mich Aussagen, die ich so noch nie gehört hatte..
Auf meine Frage: Was ist, wenn das Ding gestreut hat?, bekam ich zur Antwort: Das ist dann nicht so gut.

Also war für mich schnell klar: Meine Hoffnung richtet sich darauf, ob das Ding gestreut hat oder nicht. Die OP, also der Eingriff, daß das Ding rausmusste war klar. Der Radiologe sagte mir dann nach einem CT, das drei Tage später gemacht wurde: Nochmal Glück gehabt, keine Methastasen.

Meine Gefühle spielten komplett Achterbahn. Ich hatte Darmkrebs, musste in einer recht komplizierten OP mehrere Stunden operiert werden.
Nicht ein bischen Minimalinversiv, also durch ein Schlüsselloch, nein, mit einem langen Schnitt von der Brust bis unter den Nabel.
Eben so, daß der offensichtlich recht große Tumor, das Ding, entfernt werden konnte. Bei der OP Besprechung werden alle möglichen Risiken angespochen, die bei einem umfangreichen Eingriff vorkommen können. Das dies mir selbst passiert, dachte ich nicht.

Aber eine Naht ging auf und ich musste nochmal operiert werden. Anschliessend kam dann die Langzeitnarkose und eine lange Genesungsphase.
Es ging wieder alles gut. Ich hatte dann ein Ileostoma, einen künstlichen Dünndarmausgang.

Die Diagnose Darmkrebs stellt für die Betroffenen einen massiven Einschnitt in ihr bisheriges Leben dar. Alles Gewohnte und viele zukünftige Ziele scheinen zunächst in Frage gestellt. Stattdessen muss man sich plötzlich mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung auseinandersetzen.

Darmkrebs ist bei beiden Geschlechtern die dritthäufigste Krebserkrankung. In Deutschland erkranken jährlich rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen an Darmkrebs. Ab dem 50. Lebensjahr tritt diese Krebserkrankung vermehrt auf. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Anfang bzw. Mitte 70 Jahren.

Darmkrebs ist eine Erkrankung, der man sehr gut mit Früherkennungsmaßnahmen begegnen kann: So lassen sich beispielsweise mit einer Darmspiegelung (Koloskopie) Tumoren rechtzeitig erkennen oder sogar verhindern, wenn während der Vorsorge-Darmspiegelung Polypen, die Vorstufen von Darmkrebs sein können, entfernt werden.