Therapie von Nebenwirkungen

Quelle: Prävention und integrative Onkologie – eine Arbeitsgemeinschaft der DKG – Deutsche Krebsgesellschaft

Faktenblatt: Therapie von Nebenwirkungen
Dezember 2021
(In diesem Faktenblatt sind die verschiedenen Symptome alphabetisch sortiert.)
Angst
Angst im Rahmen einer Krebserkrankung ist völlig normal.
Sogenannte Mind-Body-Therapien wie Yoga, Tai-Chi, Qigong zeigen in manchen
Studien eine positive Wirkung. Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete
Trainingsform ankommt oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper,
Seele und Geist besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen gern machen,
können gern probieren, ob dies auch gegen Angst hilft.
Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.
Zudem konnte in einer kleinen Studie durch Traubensilberkerze eine Linderung von
Angstsymptomen erzielt werden.

Bauchwasser (Aszites)
Mit naturheilkundlichen Methoden kann Bauchwasser nicht direkt behandelt werden.
Allerdings hat eine kleine Studie gezeigt, dass durch Aszites ausgelöste Beschwerden
wie Blähungen durch eine leichte Bauchmassage verbessert werden können. Einige
Patienten berichteten auch von einer Verbesserung von Übelkeit und Appetitmangel.
Blasenentzündung (Cystitis)
Während einer Strahlentherapie des Beckens entwickelt sich häufig eine
Harnblasenentzündung. Obwohl Cranberrys gegen normale Harnblasen-
entzündungen hilfreich sind, scheinen sie bei einer Entzündung durch Bestrahlung
nicht zu helfen. Wichtig ist es, viel zu trinken und die Harnblase regelmäßig zu
entleeren.

Depression
Depressive Symptome bis hin zu einer voll ausgeprägten Depression können im
Rahmen einer Krebsdiagnose bzw. deren Behandlung auftreten.
Sogenannte Mind-Body-Therapien wie z.B. Yoga, Tai-Chi oder Qigong zeigen in
manchen Studien eine positive Wirkung. Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die
konkrete Trainingsform ankommt oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung
von Körper, Seele und Geist besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen
gern machen, können gern probieren, ob dies auch gegen Depression hilft. Hierfür
scheinen persönliche Angebote ebenso geeignet, wie solche über elektronische
Medien.
Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirkli
einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.
Durchfall (Diarrhö)
Probiotika können Durchfälle unter Chemo- oder Strahlentherapie vermindern. Dabei
wurden in den Studien meistens Kapseln mit Lactobacillen und Bifidobakterien
eingesetzt. Wahrscheinlich sind aber auch natürliche Probiotika wie Joghurt und
andere vergorene Milchprodukte wirksam.
Probiotika können in sehr seltenen Fällen Infektionen auslösen. Ein Risiko besteht
aber nur bei Patienten mit einer besonders starken Schwächung des Immunsystems
nach einer Hochdosis-Chemotherapie. Für alle anderen Patienten mit normal
dosierten auch intensiveren Chemotherapien sind dagegen Probiotika ungefährlich.
Bei Patienten mit Selenmangel, die eine Strahlentherapie des Beckens erhielten,
konnte gezeigt werden, dass Selen die Durchfälle wesentlich vermindert. Die Studie
hat auch gezeigt, dass durch den Ausgleich des Selenspiegels nur die gesunde
Darmschleimhaut geschützt wird, nicht aber die Krebszellen. Selen sollte aber nur bei
nachgewiesenem Mangel eingenommen werden, da ein Zuviel nicht gut ist. (Siehe
hierzu auch das Faktenblatt Selen.)

Entzündung der Schleimhaut im Enddarm (Proktitis)
Durch eine Bestrahlung werden nicht nur bösartige, sondern auch gesunde Zellen
angegriffen, wenn sie im Strahlenfeld liegen. So kann bei Bestrahlungen im
Beckenbereich zu Entzündungen der Schleimhaut im Enddarm (Rektum) kommen.
Eine Verbesserung der Symptome kann durch eine Creme mit Aloe vera erreicht
werden.

Erschöpfung (Fatigue)
Die beste Hilfe gegen Erschöpfung ist langsam ansteigendes Training und Bewegung.
Hilfreich ist es auch, sich den Tag und die Arbeit gut einzuteilen und mit den Kräften
zu haushalten.
In der Naturheilkunde wurden verschiedene Therapien gegen Fatigue getestet.
Es zeigte sich, dass Massagen und Reflexzonenmassagen einen positiven Einfluss
auf Erschöpfung haben.
Sogenannte Mind-Body-Therapien wie Yoga, Tai-Chi, Qigong zeigen in manchen
Studien eine positive Wirkung. Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete
Trainingsform ankommt oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper,
Seele und Geist besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen gern machen,
können gern probieren, ob dies auch gegen Fatigue hilft.
Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.
Die Ergebnisse zu Carnitin sind nicht überzeugend. Durch eine Enzymtherapie mit
Bromelain oder die Einnahme von Zink lässt sich keine Verbesserung von Fatigue
erreichen.
Honig kann bei Patienten, die im Kopf-Hals-Bereich bestrahlt werden, zu weniger
Fatigue führen.
In mehreren Studien wurde asiatischer bzw. amerikanischer Ginseng untersucht.
Ginseng scheint eine positive Wirkung bei Fatigue zu haben. Allerdings sollten
Patienten zweierlei beachten:

  1. Ginseng ist ein sogenanntes Phytoöstrogen. Es sollte deshalb nicht bei Frauen
    mit hormonabhängigem Brustkrebs angewendet werden.
  2. Ginseng muss ausreichend hoch dosiert werden. In den Studien werden
    Dosierungen von mindestens 1000 – 2000mg eingesetzt. Leider sind die
    meisten Präparate in Deutschland sehr niedrig dosiert. In ausreichender Dosis
    eingenommen ist Ginseng relativ teuer.
    Fistelbildung
    Die Bildung von natürlicherweise nicht verkommenden Verbindungen zwischen einem
    Hohlorgan und der Körperoberfläche können u.a. durch Krebsbehandlungen
    entstehen. Bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren konnte die Wahrscheinlichkeit hierfür
    durch die Einnahme von Arginin gesenkt werden.
    Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen (Kognitive Dysfunktion)
    Aus der Altersforschung wissen wir, dass Training insbesondere auch hier Übungen,
    die Körper, Seele und Geist zusammenbringen, wie z.B. Singen, Musizieren, aber
    auch Bewegungsübungen und Sport hilfreich sind. Untersuchungen zu Ginkgo-Extrakt
    sind widersprüchlich.
    Erste Hinweise gibt es, dass Guarana – ein Extrakt einer südamerikanischen Pflanze –
    und Ingwer helfen können. Möglicherweise wirken auch Omega-3-Fettsäuren gegen
    Fatigue (s. auch Faktenblatt Omega-3-Fettsäuren).
    Gewichtsverlust, Kachexie
    In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Omega-3-Fettsäuren vor einem
    Gewichtsverlust schützen können. Insbesondere helfen sie möglicherweise dem
    Muskelmassenverlust zu vermeiden.
    Das Nutzen-Risiko-Profil von Cannabinoiden ist nicht uneingeschränkt positiv. Auf der
    einen Seite können Cannabinoide zwar zu einem leicht verbesserten Appetit führen
    und so dazu beitragen, einem Gewichtsverlust vorzubeugen. Auf der anderen Seite
    treten aber häufig Nebenwirkungen auf, so dass die Lebensqualität dadurch negativ
    beeinflusst wird.

    Hand-Fuß-Syndrom
    Ein Hand-Fuß-Syndrom entwickelt sich bei manchen medikamentösen Therapien. Die
    Haut der Handinnenflächen und Fußsohlen wird empfindlich. Manchmal sind auch die
    Nagelfalze betroffen. Dies kann für Patienten sehr schmerzhaft und behindernd sein.
    Wichtig ist die richtige Hautpflege.
    B-Vitamine, insbesondere das Vitamin B6 helfen nicht. Ob eventuell Curcumin
    dagegen helfen könnte, kann nicht klar beantwortet werden.
    Dagegen zeigt eine erste Studie mit einem Gel mit Mariendistel eine schützende
    Wirkung.

    Herzmuskel-Schädigung (Kardiomyopathie)
    Hierzu gibt es bisher keinen Nachweis einer schützenden Wirkung von
    naturheilkundlichen Präparaten. Wichtig ist, dass Patienten regelmäßig untersucht
    werden, wenn sie für das Herz möglicherweise schädigende Therapien erhalten.
    Hitzewallungen
    Die wichtigste Methode um Hitzewallungen zu verbessern, ist körperliche Aktivität.
    In einer Reihe von Studien wurde Akupunktur untersucht. Ob Akupunktur wirklich
    hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die Qualität der
    meisten Studien schlecht. Akupunktur hat nach neueren Analysen keinen
    eigenständigen Effekt. Es handelt sich um einen Placebo-Effekt.
    Homöopathie zeigt keine Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus.
    In Europa wird häufig Traubensilberkerze bei Wechseljahresbeschwerden von Frauen
    eingesetzt. Obwohl lange Zeit und von den Behörden immer noch die
    Traubensilberkerze als Phytoöstrogen eingestuft wurde, ist sie bei Patientinnen mit
    hormonabhängigem Brustkrebs sicher. Manche Frauen berichten unter
    Traubensilberkerzenextrakt, dass die Hitzewallungen geringer und weniger häufig
    sind.
    Sojaextrakte und andere Phytoöstrogene sollten von Patientinnen mit
    hormonabhängigem Brustkrebs nicht eingenommen werden, da sie möglicherweise
    Tumorzellwachstum fördern können.
    Bei Männern konnte in einer Studie gezeigt werden, dass Salbeiextrakt hilfreich ist. Ob
    Salbeiextrakt auch bei Frauen mit Brustkrebs hilfreich ist, wurde bisher nicht in einer
    Studie untersucht.
    In einer einzelnen kleineren Studie wurde Hypnose eingesetzt. Diese scheint eine
    positive Wirkung zu haben. Möglicherweise hat dies insgesamt mit einem psychischen
    Effekt zu tun.
    Sogenannte Mind-Body-Therapien wie Yoga, Tai-Chi, Qigong zeigen in manchen
    Studien eine positive Wirkung. Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete
    Trainingsform ankommt oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper,
    Seele und Geist besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen gern machen,
    können gern probieren, ob dies auch gegen Hitzewallungen hilft.

    Leberschädigung (Hepatotoxizität)
    Bei Patienten, die Medikamente bekommen, die die Leber schädigen können, werden
    regelmäßig die Leberwerte kontrolliert. Wenn diese leicht ansteigen, ist dies meist
    nicht besorgniserregend. Möglicherweise kann die Heilpflanze Mariendistel die
    Leberzellen schützen. Dazu gibt es erste kleine Studien, die aber noch keinen Beweis
    ermöglichen. Patienten, die Mariendistel einnehmen möchten, sollten dies mit ihrem
    Onkologen besprechen. Wechselwirkungen, die die Wirkung der Tumortherapie
    einschränken können, sind bisher nicht bekannt.

    Lebensqualität
    Sogenannte Mind-Body-Therapien wie Yoga, Tai-Chi, Qigong zeigen in manchen
    Studien eine positive Wirkung. Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete
    Trainingsform ankommt oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper,
    Seele und Geist besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen gern machen,
    können gern probieren, ob dies auch für die Lebensqualität förderlich ist.
    Möglicherweise haben Massagen kurzfristig eine positive Wirkung auf die
    Lebensqualität.
    Obwohl die Mistel zu den komplementären Behandlungen mit den meisten
    veröffentlichten Studien gehört, ist sie sehr umstritten. Dies liegt auch daran, dass die
    Qualität vieler Studien mangelhaft ist. In wissenschaftlich gut gemachten Studien ist
    ein Effekt von Mistel auf die Lebensqualität gering bis nicht nachweisbar. In weniger
    gut gemachten Studien berichten Patienten von einer Verbesserung der
    Lebensqualität und Verminderung der Nebenwirkungen einer Tumortherapie. Eine
    mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist der Placebo-Effekt. Da Patienten häufig
    eine sehr positive Meinung von der Mistel haben, fühlen sie sich besser, wenn sie die
    Spritzen bekommen. In Studien mit einer Placebogruppe erkennen Patienten den
    Unterschied, sodass die Mistelgruppe möglicherweise durch ihren Glauben an die
    Misteltherapie eine Verbesserung der Lebensqualität erlebt.
    Da durch eine Misteltherapie Immunzellen aktiviert werden, kann es zu bei allen
    Tumorarten sowie anderen Erkrankungen und Symptomen, die mit dem Immunsystem
    zusammenhängen, zu Wechselwirkungen mit entsprechenden Medikamenten
    kommen.
    Grundsätzlich gilt, dass alle Aktivitäten, mit denen man sich gut fühlt, die
    Lebensqualität verbessern können – das kann Sport, ein Gespräch mit Freunden, ein
    Hobby oder anderes sein. Das schöne ist, die Auswahl ist einem selbst überlassen

    Lymphödem

    Während Frauen und Männer mit Lymphödem früher geraten wurden, sich körperlich
    zu schonen, ist dies mittlerweile widerlegt. Im Gegenteil, körperliche Aktivität ist
    günstig. Wenn allerdings ein Lymphödem vorliegt, so sollte mit dem
    Lymphtherapeuten besprochen werden, welche Übungen geeignet sind und es sollte
    ggf. auch der Kompressionsstrumpf getragen werden.
    Kleine Studien haben Selen bei Patienten mit Lymphödem und Selenmangel
    untersucht. Möglicherweise ist Selen hilfreich. Es sollte aber nicht ohne Kontrolle des
    Blutspiegels eingenommen werden.

    Mundschleimhautentzündung (Mukositis)
    Das Wichtigste bei einer Mundschleimhautentzündung ist das regelmäßige Spülen.
    Patienten sollten auch zur Prävention spülen. Dies kann einmal mit der üblichen
    Mundspüllösung auf der Basis von Chlorhexidin erfolgen. Dazwischen ist es aber
    günstig, auch noch mit einfachem Wasser oder Tee (Kamille, Salbei, Thymian,
    Pfefferminze) zu spülen.
    Als hilfreich hat sich auch Honig erwiesen. Patienten wird empfohlen, öfter am Tag
    einen Teelöffel langsam im Mund zergehen zu lassen. Nicht geeignet ist allerdings der
    Manuka-Honig, da er für die Mundschleimhaut zu aggressiv ist.
    Als ebenfalls hilfreich hat sich Propolis erwiesen sowie Probiotika.
    Erste Untersuchungen sprechen dafür, dass die Einnahme oder der Verzehr von
    Omega-3-Fettsäuren hilfreich ist.
    Aus der ayurvedischen Medizin kommt das sogenannte Ölziehen. Hierzu gibt es bisher
    keine Studien. In einer wissenschaftlichen Untersuchung wurde allerdings Vitamin E
    Öl eingesetzt. Spülen mit dieser öligen Lösung wirkte sich positiv auf die
    Mundschleimhautentzündung aus. Patienten sollten allerdings das Vitamin E-Öl nicht
    herunterschlucken, da höhere Dosierungen von Vitamin E während der Tumortherapie
    möglicherweise nicht günstig sind. Auch zeigte sich, dass Spülen mit
    Schwarzkümmelöl einen positiven Effekt hat.
    Ob Glutamin hilfreich ist oder nicht, ist sehr umstritten. Mehrere Studien zeigen zwar
    einen positiven Effekt, gleichzeitig gibt es aber Hinweise, dass Glutamin die Wirkung
    der Tumortherapie auf die Krebszellen abschwächen kann.
    Curcumin als Spüllösung oder Gel im Mund angewendet, ist bei der Behandlung einer
    Mundschleimhautentzündung hilfreich.
    Ob Zink bei der Prophylaxe oder Behandlung einer Mundschleimhautentzündung
    unterstützend wirkt, kann nicht zweifelsfrei beurteilt werden. Die Datenlage ist
    insgesamt zu uneinheitlich. Es gibt Studien, die einen positiven Effekt zeigen. Es gibt
    aber auch Studien, die keinen Effekt zeigen.

    Mundtrockenheit (Xerostomie)
    Viele Patienten entwickeln ihre eigene Methode, um mit Mundtrockenheit umzugehen.
    Mundtrockenheit kann sehr unterschiedlich stark ausgeprägt und unterschiedlich
    belastend sein. Sie kann dazu führen, dass Sprechen und Essen stark erschwert sind.
    Immer wieder den Mund befeuchten ist hilfreich. Manche Patienten verwenden auch
    einen Kaugummi, wenn noch etwas Speichelproduktion da ist. Möglich ist es auch eine
    kleine Sprühflasche mit Wasser oder einem Tee dabei zu haben und regelmäßig die
    Mundschleimhaut zu befeuchten.
    Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
    Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
    einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.
    Erste Daten zeigen einen positiven Effekt durch ACC (N-Acetylcystein) bei
    Mundtrockenheit.

    Muskel- und Gelenkbeschwerden
    Das Wichtigste zur Verbesserung von Muskel- und Gelenkbeschwerden unter
    Therapie ist körperliche Aktivität. Für manche Patienten ist es wichtig, zunächst eine
    gute Anleitung zu erhalten, welche Übungen sie möglichst schmerzfrei machen
    können.
    Sogenannte Mind-Body-Therapien wie Yoga, Tai-Chi, Qigong zeigen in manchen
    Studien eine positive Wirkung. Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete
    Trainingsform ankommt oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper,
    Seele und Geist besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen gern machen,
    können gern probieren, ob dies auch gegen Muskel- und Gelenkbeschwerden hilft.
    Ob der Ausgleich eines Vitamin D Mangels mit Nahrungsergänzungsmitteln eine
    positive Wirkung hat, kann nicht belastbar belegt werden. Es gibt Studien, in denen die
    zusätzliche Gabe von Vitamin D zu weniger Muskel- und Gelenkbeschwerden geführt
    hat. Es gibt aber auch Studien, in denen sich kein Effekt gezeigt hat.
    Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
    Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
    einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.

    Nervenschäden mit Störungen des Tastempfindens (Polyneuropathie)
    Sowohl manche Chemotherapien wie auch andere moderne Krebsmedikamente
    können die Nerven schädigen. Patienten klagen über Taubheitsgefühl an Händen und
    Füßen, teilweise Kribbeln oder auch schmerzhafte Empfindungen. Die meisten
    Studien zur Therapie sind bisher negativ verlaufen. Weder schulmedizinische
    Therapien noch naturheilkundliche Substanzen können die Entwicklung der
    Polyneuropathie verhindern. Wichtig ist bei einsetzenden Beschwerden mit dem Arzt
    zu sprechen und zu überlegen, ob es sinnvoll ist, die Therapie zu verändern.
    Wahrscheinlich hilft regelmäßiges Geschicklichkeits- und Balancetraining mit Händen
    und Füßen während der Therapie zur Prävention. Außerdem gibt es positive Hinweise,
    dass Massagen oder Reflexzonenmassagen hilfreich sein könnten.
    Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass möglicherweise Omega-3-Fettsäuren
    hilfreich sind.
    Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
    Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
    einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.
    Bei Schmerzen durch die Polyneuropathie wurden Cannabis und Cannabinoide
    untersucht. Sie haben keine für die Patienten nützliche Wirkung aber Nebenwirkungen.
    Auch ob hochdosiertes Vitamin E einen Vorteil bietet, kann nicht sicher beantwortet
    werden. Es gibt Untersuchungen, die eine positive Wirkung von Vitamin E gezeigt
    haben. Es gibt aber auch Studien, die gegenüber Placebo keinen Vorteil von Vitamin
    E zeigen konnten.

    Schädigung der Haut während einer Strahlentherapie (Radiodermatitis)
    Die Schädigung der Haut durch Strahlentherapie ist heute mit modernen
    Bestrahlungsmethoden sehr viel geringer als noch vor einigen Jahren. Viele Patienten
    haben praktisch gar keine Hautveränderungen mehr.
    Ob Gels bzw. Salben mit Aloe vera hilfreich sind, ist umstritten. Auch existieren
    widersprüchliche Daten zu Curcumin. Nicht hilfreich sind Cremes, die Vitamin D
    enthalten. Aber es gibt eine Studie, bei der Salben mit Melatonin zu einer
    Verbesserung von Hautschäden geführt haben. Des Weiteren gibt es positive Daten,
    dass sich ein Gel aus Schwarzkümmelöl oder Silymarin günstig auf eine
    strahlenbedingte Hautschädigung auswirken kann.

    Schlafstörungen
    Die beste Hilfe gegen Schlafstörungen ist körperliche Aktivität. Sogenannte MindBody-Therapien wie Yoga, Tai-Chi, Qigong zeigen in manchen Studien eine positive
    Wirkung. Auch hier ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete Trainingsform ankommt
    oder ob die Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper, Seele und Geist
    besteht. Patienten, die eine dieser Bewegungsformen gern machen, können gern
    probieren, ob dies auch gegen Schlafstörungen hilft.
    Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
    Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
    einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.
    In einer kleinen Studie wurde durch die Einnahme von Traubensilberkerze über
    weniger Schlafstörungen berichtet, was möglicherweise mit weniger nächtlichen
    Hitzewallungen zusammen hängt
    Melatonin ist ein Botenstoff, der Schlaf fördert. Erste Studien weisen darauf hin, dass
    Melatonin bei Schlafstörungen hilfreich sein kann.

    Schmerz
    Das Wichtigste der Schmerztherapie ist eine gute Abstimmung mit dem Arzt und die
    Verordnung der richtigen Schmerzmedikamente. Arzt und Patient müssen zusammen
    ausprobieren, welche Therapie für den einzelnen Patienten geeignet ist. Häufig wird
    auch eine Kombination aus mehreren Medikamenten eingesetzt. Eine
    Schmerzeinstellung kann eine Zeit lang dauern. Da Schmerzmittel auch selber wieder
    Nebenwirkungen haben können, ist es ganz wichtig, dass Arzt und Patient sich auch
    darüber austauschen und die Patienten diese Nebenwirkungen einschätzen können
    und wissen, was sie dagegen tun können.
    In der Naturheilkunde wurde in einer ganzen Reihe von Studien Akupunktur
    untersucht. Leider ist die Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar,
    ob die Akupunktur wirklich einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen
    Placebo-Effekt handelt. Patienten, die sich für eine begleitende Akupunktur
    entscheiden, sollten sehr darauf achten, ob sie wirklich einen Vorteil erleben und
    sollten auf keinen Fall eine gut eingestellte Schmerztherapie deshalb abbrechen oder
    die Einleitung der Schmerztherapie verzögern.
    Sogenannte Mind-Body-Therapien wie Yoga, Tai-Chi oder andere
    achtsamkeitsbasierte Verfahren zeigen in manchen Studien eine positive Wirkung.
    Aber es ist nicht ganz klar, ob es auf die konkrete Trainingsform ankommt oder ob die
    Wirkung in einer gemeinsamen Übung von Körper, Seele und Geist besteht. Patienten,
    die eine dieser Bewegungsformen gern machen, können gern probieren, ob dies auch
    unterstützend bei Schmerzen hilft.
    Außerdem deuten erste Daten darauf hin, dass Reflexzonenmassagen eine hilfreiche
    Unterstützung bei einer Schmerzbehandlung sein können.
    Viele Patienten wissen, dass Wohlbefinden häufig dazu führt, dass man Schmerzen
    weniger stark empfindet. Deshalb kann es eine gute Strategie sein herauszufinden,
    was einem selber guttut und dies auch regelmäßig einzusetzen.

    Schwellungen im Gehirn (Hirnödem)
    Patienten mit einem Hirntumor haben auch häufig eine begleitende Schwellung im
    Bereich des Tumors. Da unsere Schädelknochen das Gehirn einschließen, kann es
    sich bei Schwellungen nicht beliebig ausdehnen. Die Folge sind unterschiedliche
    Symptome, die teilweise lebensbedrohlich sein können. Zusätzlich zu der
    schulmedizinischen Behandlung zeigte sich durch die Einnahme von Weihrauch
    (Boswelia) ein Rückgang der Schwellung.

    Tumorwunden
    Durch einen Hauttumor, eine Metastase oder wenn ein Tumor aus tiefen
    Gewebeschichten durchbricht können Wunden in der Haut auftreten. Diese werden
    medizinisch als maligne Wunden bezeichnet.
    In dieser Situation können Honig und silberhaltige Verbände, regelmäßige
    Wundreinigung und auch antibiotische Anwendungen in der Wunde bei der
    Behandlung sinnvoll unterstützen.

    Übelkeit und Erbrechen
    Ingwer wurde in einer ganzen Reihe von Studien untersucht. Die meisten dieser
    Studien sind positiv. Allerdings kann Ingwer nicht zu allen Medikamenten gegen
    Übelkeit kombiniert werden. Die Kombination mit dem Medikament Aprepitant
    (Emend®) ist in einer Studie negativ ausgefallen. Wichtig ist auch hier, dass Ingwer
    die Übelkeitsmedikamente nicht ersetzt, sondern allenfalls eine Ergänzung darstellt.
    Cannabis und Cannabinoide wurden auch bei Übelkeit untersucht. Sie zeigen eine
    Wirkung, die aber nicht stärker ist, als die der schulmedizinischen Medikamente gegen
    Übelkeit. Dagegen sind die Nebenwirkungen der Cannabinoide stärker als die der
    schulmedizinischen Medikamente.
    Ob Akupunktur hilfreich ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Leider ist die
    Qualität der meisten Studien schlecht. Es ist weiterhin unklar, ob Akupunktur wirklich
    einen eigenständigen Effekt hat oder ob es sich um einen Placebo-Effekt handelt.